WERDEGANG

Abseits des Schießstandes

Fernab von Waffen und Schießstand gilt meine größte Leidenschaft der Arbeit mit Tieren. Als Pflegestelle für den Tierschutzverein Helping Hands for Animals betreue ich ehrenamtlich vorwiegend verhaltensauffällige bis verhaltensgestörte Katzen bei mir zu Hause, extern aber auch Hunde und Pferde.

Abhängig davon, wie Tiere in ihren frühen Lebenswochen aufwachsen und mit welchen Umweltreizen sie konfrontiert sind – oder auch nicht – entscheidet sich, ob sie später gesellig und anhänglich, schüchtern und zurückgezogen oder gar panisch oder aggressiv auf bestimmte Dinge oder Personen reagieren. Außerdem lernen auch Tiere im Laufe ihres Lebens dazu und versuchen mit den Lebensumständen, mit denen sie konfrontiert sind, so gut es geht hauszuhalten. Sie passen sich an; das kann sowohl zu erwünschtem als auch zu unerwünschtem Verhalten führen.

Durch Verhaltenstherapie können viele Probleme gelöst werden, von extremen Angstzuständen über aggressive Verhaltensmuster bis zu Stereotypien, wenn bereits im Frühstadium Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Mein Bestreben ist die Herbeiführung einer möglichst dauerhaften Wesensveränderung ins Positive. Doch in wie weit diese von Erfolg gekrönt ist, hängt ab vom Tier, seiner Lerndisposition und von der Umwelt, die es tagtäglich umgibt.

Zur Verhaltenstherapie gehört nämlich auch der Mensch: Die Ursachenforschung bei Spannungen und Konflikten zwischen Tieren und ihren Besitzern. Die Übersetzung der tierischen Dialekte ins Menschliche. Einmal damit vertraut geworden, stellen Sie fest, dass wir Menschen in unseren Entscheidungsfindungen uns gar nicht so sehr von unseren mehrbeinigen Freunden unterscheiden.